Am Samstag, dem 29.06.2013, fand auf dem Stephansplatz hinter der Postgalerie das vom Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) organisierte Fest der Völkerverständigung statt. Dieses Fest soll dem kulturellen Austausch dienen und das Verständnis untereinander fördern. Umrahmt von einem Bühnenprogramm nutzten ca. 50 Vereine aus 29 Ländern die Gelegenheit, sich in der Öffentlichkeit vorzustellen. Dieses Jahr wurde von Seiten der Organisatoren auch der Feuerwehr die Möglichkeit eingeräumt, sich zu präsentieren. Die Feuerwehr ist zwar kein Verein im klassischen Sinne, aber das in Deutschland praktizierte Modell mit Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr ist weltweit etwas Besonderes. In vielen Staaten der Welt wird der Brandschutz nur durch eine Berufsfeuerwehr sichergestellt und die Angehörigen werden als Vertreter der „Staatsmacht“ angesehen. Dass in Deutschland der Brandschutz auch von ehrenamtlich in einer Freiwilligen Feuerwehr organisierten Bürgern übernommen wird, ist vielfach unbekannt. Somit stellte das Fest der Völkerverständigung eine gute Gelegenheit da, das Konzept und die Idee der Freiwilligen Feuerwehr auch in Kreisen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund bekannter zu machen.

Mit dieser Zielsetzung vor Augen begannen dann, mit Unterstützung der Branddirektion, die Vorbereitungen zum Fest. Wir entschlossen uns, ein Programm sowohl für die Kleinen mit Torwandschießen und einem Spritzspiel als auch für die Großen mit dem Rauchhaus auf die Beine zu stellen. Auch eine Fahrzeugpräsentation sollte nicht fehlen.

Am Samstag früh trafen sich dann 10 Kameraden aus Aktivität und Jugend und verluden die benötigten Materialien. Am Stephansplatz angekommen, wurde sofort mit dem Aufbau des Standes begonnen. Leider hatten wir dabei wenig Glück mit dem Wetter, da ein leichter Nieselregen eingesetzt hat. Schon während des Aufbaus hatten wir Gelegenheit, das Prinzip der Hilfe für den Nächsten, den anderen Vereinen näher zu bringen, indem wir für sie Stromkabel, welche nicht mehr in die auf dem Boden verlegten Kabelkanäle passten, kurzerhand durch Bäume als improvisierte Strommasten verlegten. Auf Grund des schlechten Wetters verschob sich dann der Festbeginn etwas. Es entwickelte sich ein fließender Übergang vom Aufbau zum eigentlichen Fest. Auf Grund der Wetterlage hielt sich der Besucherzustrom zu Beginn leider noch etwas in Grenzen. Erst gegen frühen Nachmittag klarte es dann auf und die Sonne erschien. Da zeigte sich dann, dass wir mit unserer Idee ein Feuerwehrspritzspiel mitzunehmen, gold richtig lagen. Um dieses und um das ausgestellte Feuerwehrauto bildeten sich große Schlangen. Die Faszination für große rote Feuerwehrautos scheint bei Kindern aller Nationen gleichermaßen vorhanden zu sein. Immer wieder ergab sich auch die Gelegenheit sich mit ihren Eltern zu unterhalten und ein wenig über den Gedanken der Freiwilligen Feuerwehr, über Rauchmelder oder die Möglichkeiten des Brandschutzes in den eigenen vier Wänden zu informieren. Es war schön zu sehen, das Kinder Brücken gebaut haben, die die Erwachsenen nur noch beschreiten mussten, um miteinander ins Gespräch zu kommen. 

Eigentlich sollte um 18 Uhr der offizielle Ausstellungsteil des Festes beendet sein und der musikalisch-kulturelle Teil beginnen. Da aber immer noch schönes Wetter war und der Besucherzustrom zu unserem Auto und dem Spielstand nicht abbrach, entschlossen wir uns, nach Rücksprache mit dem Veranstalter, bis um 19:45 zu verlängern. Als dann der Abbau begann, inklusive des Rückbaus der Stromleitungen in den Bäumen, war bei einigen kleinen Besuchern die Trauer im Gesicht abzulesen. Aber auch der schönste Tag geht nun mal zu Ende und wir mussten ja noch die eingesetzten Geräte versorgen. Um 21:30 war dann im Gerätehaus alles aufgeräumt oder zum Trocknen aufgehängt. Ein langer, anstrengender aber doch sehr schöner Tag ging zu Ende. 

Das Fest der Völkerverständigung kann aus Sicht der Feuerwehr als voller Erfolg verbucht werden. Es sind viele interessante und ausbaufähige Kontakte entstanden. Wir konnten unseren Einsatz für alle Bürger dieser Stadt einem großen Publikum näherbringen, Informationen weitergeben und vielen Kindern eine Freude bereiten. Auch zeigten wir eindrucksvoll, dass Feuerwehr immer eine Gemeinschaftsleistung ist! Dies wurde besonders dadurch deutlich, dass sich spontan zwei Kameraden anderer Abteilungen bereiterklärten uns bei einem Engpass auszuhelfen und dann den ganzen Tag auf dem Fest präsent waren. 

Ein weiterer Dank geht an Herrn Landhäuser, der zweimal kurzfristig einen auftretenden Defekt am Rauchhaus reparierte und es wieder einsatzfähig gemacht hat, die Wachschicht der WW, die uns die Trocknung und Endreinigung der Torwand abgenommen haben, Herrn Dr. Pulm, der den Kontakt erst ermöglichte und uns im Vorfeld und am Tag selbst jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stand. Zu nennen sind die vielen Helfer aus der Abteilung Aue, ohne die ein solcher Tag gar nicht möglich gewesen wäre. Auch sie haben eindrucksvoll gezeigt, wozu die Feuerwehr fähig ist und was Feuerwehr im eigentlichen Sinne bedeutet.