Unsere JF, noch vor der Pandemie aufgenommen

Schon 50 Jahre alt…und trotzdem noch „Jugend“-Feuerwehr,

denn genau dieses Jubiläum hätte eigentlich 2020 bei der Jugendfeuerwehr in Aue gefeiert werden sollen. Doch dann kam für uns alle ein Jahr, das sich so niemand hätte vorstellen können. Blicken wir zunächst ein wenig in die Vergangenheit.

Am 1. Juli 1970 entschied sich die Freiwillige Feuerwehr Aue dazu, eine Jugendfeuerwehr zu gründen und legte damit einen der wichtigsten Grundsteine für ihr Weiterbestehen in der Zukunft. Denn wie bei den meisten erfolgreichen Vereinen, liegt auch bei der Feuerwehr der Schlüssel zu einer erfolgreichen Nachwuchsgewinnung in einer guten Jugendarbeit. Denn die Jugendfeuerwehr von Gestern ist die Feuerwehr von Heute. So kam es, dass (nicht nur) in Aue der allergrößte Teil der Aktivenmannschaft in den vergangenen 50 Jahren einmal einen Teil unserer Jugendfeuerwehrzeit selbst miterlebt hat. Einige Zeitzeugen, die die Gründung im Jahre 1970 hautnah erlebt haben, genießen heute auch schon ihren „Feuerwehr-Ruhestand“ in unserer Alters- und Reservemannschaft.

Unsere Jugendfeuerwehr hatte in ihrer 50-jährigen Geschichte immer wieder schwankende Mitgliederzahlen, manche kamen, manche gingen wieder, aber viele sind geblieben (wie Ich selbst auch) und ohne sie würde es die Feuerwehr in unserem beschaulichen Stadtteil heute vermutlich nicht geben.

Ähnlich wie viele befreundete Vereine kämpft auch die Feuerwehr, sowie das Ehrenamt mit immer weiter sinkenden Mitgliederzahlen. Zu vielfältig sind oft die Einflüsse auf Mädchen und Jungen in ihrer Schulzeit, es bleibt kaum Zeit für das „Hobby Feuerwehr“. Schade eigentlich, denn für Viele kann dieses Hobby später einmal sehr schnell zum Beruf werden. Auch aus den Kreisen der Berufsfeuerwehr begann für viele Feuerwehrfrauen und -Männer dieser Weg einmal bei der Jugendfeuerwehr.

Blicken wir wieder in unser Krisenjahr 2020, denn es gilt genauso: Die Jugendfeuerwehr von Heute wird die Feuerwehr von Morgen! Aktuell besteht unsere Jugendabteilung aus 9 Jugendlichen im Alter von 10-17 Jahren, die sich zusammen mit einem Ausbilderteam, bestehend aus 3 Mitgliedern der Aktivenmannschaft, einmal wöchentlich zum Übungsabend treffen. Die Inhalte dieser Übungsabende sind dabei so vielfältig, wie auch die Tätigkeiten der Feuerwehr. So vermitteln wir den Jugendlichen in meist lockerer Atmosphäre alles, was sie für den späteren aktiven Feuerwehrdienst brauchen können, dazu gehören vor Allem der Umgang mit Feuerwehrtechnischen Geräten, aber auch taktisches und effizientes Denken. Regelmäßig findet auch ein Austausch mit anderen Jugendfeuerwehren aus dem Stadtkreis Karlsruhe statt, sei es in Form von Sportwettkämpfen, Jugendfeuerwehrspielen, gemeinsamen Übungen oder Zeltlagern. Ein positiver Nebenaspekt dabei ist das soziale Miteinander, denn häufig entstehen dabei unabhängig von Alter, Herkunft oder Religion tiefe Freundschaften durch alle Schichten der Gesellschaft, die oftmals ein Leben lang halten.

Wann und in welchem Rahmen die Feierlichkeiten zu unserem Jubiläum nachgeholt werden können bleibt noch abzuwarten, doch die Arbeit der Jugendfeuerwehr Aue wird weitergehen, um auch in Zukunft das Bestehen unserer Feuerwehr zu sichern, denn die ist aus Aue kaum wegzudenken.

Zum Abschluss möchte Ich mich im Namen der Jugendfeuerwehr Aue noch bei einer Vielzahl von Menschen bedanken, Allen voran natürlich unsere Jugendlichen und alle ehemaligen Jugendliche der letzten 50 Jahre. Weiterhin gilt mein großer Dank all meinen Vorgängern im Amt des Jugendwarts, sowie der Ausbilder und Betreuer, die sich über das vergangene halbe Jahrhundert immer aufopferungsvoll um „uns Jugendliche“ gekümmert haben. Ich möchte mich auch für die Unterstützung seitens der Branddirektion, des Stadtfeuerwehrverbands und der Politik bedanken, die unserer Arbeit den nötigen Freiraum geben. Zu guter Letzt möchte ich uns als Jugendfeuerwehr Aue und damit auch allen zukünftigen Mitgliedern und Verantwortlichen alles Gute für mindestens das nächste halbe Jahrhundert wünschen.

Maximilian Kohnle (Jugendwart)

PS: Ein kleiner Tipp für alle, die sich für die Feuerwehr interessieren (und damit sind nicht nur Jugendliche gemeint): Besucht doch einfach mal eine unserer Übungen oder meldet euch bei uns, falls ihr mal vorbeischauen wollt.

Hier findet ihr eine Auswahl an Fotos aus der Vergangenheit. Vielleicht erkennt sich der Eine oder Andere wieder: